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Bissendorf:
Gottfried August Bürger
(1747 - 1794)

Gottfried August Bürger war ein bedeutender Dichter des "Sturm und Drang" im 18. Jahrhundert, zur Zeit der "Aufklärung". Mit seinem Namen werden vor allem seine Werke "Wunderbare Reisen zu Wasser und zu Lande – Feldzüge und lustige Abenteuer des Freiherrn von Münchhausen" und die Ballade "Leonore" verbunden. Als Schriftsteller "betonte er die Funktion der Volkspoesie, soziale Schranken zu überwinden. 'Apoll und seine Musen' sollten die Trennung zwischen 'Palästen' und     'Hütten' aufheben und 'gleich verständlich, und unterhaltend für das Menschengeschlecht im ganzen dichten'. Bürger selbst wurde ja mehrfach als ein solcher Volksdichter apostrophiert und hat sich selbst zu diesem Ideal bekannt."
[Gunter E. Grimm: „Lieber ein unerträgliches Original als ein glücklicher Nachahmer“. Bürgers Volkspoesie-Konzept und seine Vorbilder (03.07.2005). In: Goethezeitportal. URL: <http://www.goethezeitportal.de/db/wiss/buerger/grimm_volkspoesie.pdf>, abgerufen: 5.12.19]
Damit war er Teil der dichterischen Bestrebungen des "Sturm und Drang", was sich auch in der anti-feudalen Tendenz des unten stehenden Gedichts "Der Bauer" zeigt.
In Bissendorf ist er bekannt, weil er die Schwägerin des Bissendorfer Amtsvogts Johann Jakob Heinrich Elderhorst heiratete. Sie wurde "Molly" genannt und Bürgers Liebe zu ihr ist Gegenstand von Gedichten. Bürger war ein paar Mal in Bissendorf, aber Molly starb sehr früh und hinterließ eine Tochter, die in Bissendorf in der Familie Elderhorst aufwuchs.


Bild

Gottfried August Bürger

Bild

Fotografie nach einem Gemälde
(im Richard-Brand-Heimatmuseum)


Gottfried August Bürger

Der Bauer

An seinen Durchlauchtigen Tyrannen

Wer bist du, Fürst,
daß ohne Scheu
Zerrollen mich dein Wagenrad,
Zerschlagen darf dein Roß?

Wer bist du, Fürst,
daß in mein Fleisch
Dein Freund, dein Jagdhund, ungebläut
Darf Klau' und Rachen haun?

Wer bist du, daß, durch Saat und Forst,
Das Hurra deiner Jagd mich treibt,
Entatmet, wie das Wild? –

Die Saat, so deine Jagd zertritt,
Was Roß, und Hund, und du verschlingst,
Das Brot, du Fürst, ist mein.

Du Fürst hast nicht, bei Egg und Pflug,
Hast nicht den Erntetag durchschwitzt.
Mein, mein ist Fleiß und Brot! –

Ha! du wärst Obrigkeit von Gott?
Gott spendet Segen aus; du raubst!
Du nicht von Gott, Tyrann!

Bild

Dorothea (Dorette) Marianne Leonart, genannt Molly, Bürgers Geliebte und spätere Frau

Bild

Auszug aus dem Kirchenbuch der St. Michaelis Kirchengemeinde Bissendorf (im Richard-Brand-Heimatmuseum)


Gottfried August Bürger

An Molly

O Molly, welcher Talisman
Hilft alle Herzen dir gewinnen?
Zwar kennen ihn die Huldgöttinnen,
Allein sie geben ihn nicht an.

Käm' uns Homer zurück in's Leben
Und fühlte diesen Drang und Zug,
Er würd' ihn schuld dem Gürtel geben,
Den Venus um den Busen trug.

Weißt du, was er davon gesungen
Darein war alle Zauberei
Der Liebe, Lächeln, Schmeichelei
Und sanfter Taubensinn verschlungen;

War Witz verwebt, von Güt' erzeugt,
Und ah! das süße Huldgekose,
Das, gleich dem milden Oel der Rose,
Sogar des Weisen Herz beschleicht.

Nicht Jugendreiz, der bald verblühet,
Es ist die ewige Magie
Des Gürtels, den dir Venus lieh,
Der so die Herzen an sich ziehet!

Und noch im Herbste werden die
Für dich, wie jetzt im Lenze, lodern
Und sehnend Lieb' um Liebe fodern;
Denn Huldgöttinnen altern nie.


(Biografische Hinweise zu Bürger und zahlreiche Gedichte finden sich im Internet.)


Auszug aus einer Interpretation des Gedichtes "Der Bauer":

"[...] Bürgers Gedicht ist 1773 entstanden und deshalb in die Zeit des Sturm und Drang einzuordnen. Er beschäftigt sich kritisch mit der Zeit der Ständegesellschaft und dem Protest des unterdrückten Bauernvolkes. Um 1750 wurde offene Kritik am ausschweifenden Leben der verantwortungslosen und verschwenderischen Fürsten immer lauter.
Das Gedicht nimmt Stellung zum Verhältnis zwischen dem Adel und dem dritten Stand. Zu dieser Zeit gab es schwere landwirtschaftliche Krisen und Hungersnöte und durch die ständischen Unterschiede wurde das Zusammengehörigkeitsgefühl gespalten.
[...]
Am Anfang stellt er (Bürger) sofort die Autorität des Fürsten in Frage, indem er sagt „wer bist du, Fürst“ und tut dies auch im Verlauf des Gedichtes immer wieder. Sehr häufig werden die Pronomen „dein“ und „mein“ verwendet. Ich denke, dass damit eine ganz klare Abgrenzung zwischen Adel und Bauern geschaffen erden soll. In Vers 12 „Das Brot, du Fürst, ist mein“, ist mit Brot das Leben gemeint. Um zu überleben hat er hart gearbeitet, während sich der Fürst mit Spielen, wie der Jagd seine Zeit vertreibt. Mit dem Ausruf „Ha!“ (V.16) macht der Bauer seine tiefe Abneigung ihm gegenüber deutlich. Er bringt ihm damit keinen Respekt entgegen sondern verspottet und verhöhnt ihn. Er macht ihn lächerlich, weil der Fürst glaubt, er sei Obrigkeit von Gott. Aber der Bauer gibt ihm in den letzten beiden Verszeilen ganz deutlich zu verstehen, dass er alles anders als von Got eingesetzt ist. In der ersten Verszeile fragt er den Fürsten noch, wer er ist, und im letzten Vers bringt er die Sache auf den Nenner und stempelt ihn als einen Tyrannen ab. Die Wut des Bauern steigert sich im Verlauf des Gedichts immer mehr und kommt dann am Ende zum Explodieren, denn er will die Unterdrückung durch den Adel nicht länger über sich ergehen lassen und spricht hier auch für den Rest seines Standes.

URL: https://e-hausaufgaben.de/Hausaufgaben/D3134-Der-Bauer-An-seinen-durchlauchtigen-Tyrannen-von-GABuerger.php [abgerufen 3.12.19, 11.00 h]