Der sog. "Bu"wurde 1589 gebaut. Richard Brandt schrieb 1968:
Brandt, Richard, Heimatkundliche Skizzen - Die schöne Wedemark, Hannover 1968, S. 16
Korrektur: Richard Brandt muss korrigiert werden, denn das heute nachweisbar älteste Haus der Wedemark ist das Gutshaus von Stechinelli von 1570 in Elze. Dann folgt nach den neuen Erkenntnissen durch dendrochronologische Gutachten von 2018 das Amtshaus Bissendorf, erbaut im Jahr 1580, anschließend erst der "Bu", 1589 errichtet. Zu seinem Namen siehe die Anmerkung unten.
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Quelle: Carolin Krumm, Region Hannover, Nördlicher und östlicher Teil, Band 13.2, in: Christiane Segers-Glocke, Hg., Baudenkmale in Niedersachsen, Hannover 2005, S. 488
Zum Namen "Bu": Die o.g. Erklärungen von Brandt und Hahn: gesprochenes "Bu" von "bowe" = "Bau" scheinen etwas vereinfacht zu sein. Die Bedeutung des Begriffs changiert von "bow, bowe, mnd., F., N.: nhd. Ernte, Erntezeit, schnittreifes Korn", über "būwe (1), buwe, būw, bū, bouw, bouwe, mnd., N.: nhd. Bau, Bauwerk, Gebäude, Baulichkeit, Bauen (N.)" bis zu "būwe (2) buwe, mnd., F.: nhd. Ackerbau, Ackerbestellung, Anzahl von Stücken eines Landes, die zu einer vollen Bauernstelle gehören, Ackerhof, Vollbauernhof..." (Köbler, Gerhard, Mittelniederdeutsches Wörterbuch, 3. A. 2014, URL: https://www.koeblergerhard.de/mndwbhin.html)
Da dieses Gebäude laut Hahn seit 1589 als Pfarrbackhaus genutzt wurde, scheint m.E. "Bu" eher zu bedeuten, dass man damit ein Haus bezeichnete, in dem Getreide gelagert wurde, das man zum Backen nutzte.
Die Nutzung als Mädchenschule (1817) hat nichts zu tun mit der früheren Schulgründung von Cord v. Bestenbostel im Jahre 1603. Reinhard Tegtmeier-Blanck
Der "Bu" heute:
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Lageplan des "Bu" von 1874 (bearbeitet von Karen Kolp) nach Hellmuth Hahn, Friedrich Lüddecke, Schulgeschichte Bissendorf, Bissendorf 2002, S. 4
Es folgt ein Auszug von Hahn, Lüddecke, Bildchronik Bissendorf, Bissendorf 2001, Band 1, S. 49 ff.