Dokumente eines bisher unbekannten Kriegstoten:
Zwei weitere Kriegstote in Scherenbostel am 9. April 1945
Im Rahmen unserer Dokumentation von Todesfällen bei Kriegsende in der Wedemark wird in der Schulchronik von Scherenbostel von zwei Fällen berichtet:
Quelle: Hummel. Carz, Aus der Schulchronik von Scherenbostel, Wedemark 2019, S. 52
Annemarie Buschbaum über das Kriegsgeschehen und den NS-Gauleiter Lauterbacher:
Quelle: Buschbaum, Annemarie, Chronik Scherenbostel und Schlage-Ickhorst, (Scherenbostel) 2007, S. 150
NSDAP-Gauleiter Hartmann Lauterbacher
Zur Person:
"Hartmann Lauterbacher (* 24. Mai 1909 in Reutte, Österreich-Ungarn; † 12. April 1988 in Seeon-Seebruck) war Stabsführer und stellvertretender Reichsjugendführer der Hitler-Jugend, NSDAP-Gauleiter des Gaus Süd-Hannover-Braunschweig, Oberpräsident der Provinz Hannover sowie SS-Obergruppenführer. Er arbeitete ab 1950 für die Organisation Gehlen und später bis 1963 für den Bundesnachrichtendienst. [...]
„Aktion Lauterbacher“
Im September 1941 ordnete der Gauleiter die Ghettoisierung der Juden in Hannover an. Rund 1.200 Juden wurden aus ihren Wohnungen vertrieben und unter katastrophalen Lebensumständen in 15 sogenannten „Judenhäusern“ untergebracht.[16] Diese Aktion Lauterbacher war die Vorstufe zu der im Dezember 1941 beginnenden Deportation der hannoverschen Juden in die Vernichtungslager.[17] Während des Krieges tat sich Lauterbacher als fanatischer Nationalsozialist hervor. Noch am 4. April 1945, wenige Tage bevor alliierte Truppen Hannover erreichten, verkündete er über Rundfunk und Zeitungen Durchhalteparolen. Unter der Überschrift „Lieber tot als Sklav“ hieß es u. a.: „… wer weiße Fahnen hißt und sich kampflos ergibt, ist des Todes.“[18]
Er selbst zog die Flucht vor. Am 8. April 1945 ließ er sein Auto mit 1,78 Millionen Zigaretten beladen und setzte sich als Handelsvertreter getarnt in den Harz nach Hahnenklee ab. Von dort floh er weiter Richtung Süden. Das Kriegsende soll er in Bad Gastein bei Salzburg erlebt haben. Am 12. Juni vermeldete der Neue Hannoversche Kurier, ein britisches Kommando hätte ihn in Kärnten verhaftet."
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Hartmann_Lauterbacher
Cord Knibbe, Bissendorf, über Lauterbacher:
Quelle: Knibbe, Cord, Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit, Bissendorf, o.O., S.27
Nachsatz:
1) Cord Knibbe bestätigt in seinem Buch bezüglich Lauterbacher die Darstellung von Annemarie Buschbaum, Wiechendorf.
2) Reiner Linnemüller, Bissendorf, Redaktionsteam, teilt mit, er habe am "12.8.2022, mit Cord Knibbe
telefonisch Rücksprache zu seiner Darstellung von Lauterbacher in seiner Chronik gehalten.
Cord Knibbe erklärte, dass in der Bevölkerung davon gesprochen worden sei, wenn Lauterbachter in Scherenbostel/ Bissendorf
gewesen sei. Konkrete Einzelheiten dazu seien ihm jedoch unbekannt. Er habe sein Wissen vom Hörensagen.
Erinnern könne er sich, dass sein Vater empört davon gesprochen habe, dass sich Lauterbacher an in der Bissendorfer Schule und bei dem Bürgermeister Otto Knibbe gelagerten Spirituosen bedient habe.
Detailliertere Angaben könne er nicht machen."
Quelle: Private E-Mail an Reinhard Tegtmeier-Blanck am 12.8.2022
Zum Weiterlesen über den Gauleiter Lauterbacher bitte anklicken:
gauleitung-sraße_der_sa-pechel-130822.pdf | |
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Zum Weiterlesen u.a. über NS-Gauleiter Lauterbacher bitte Datei anklicken:
nazi-größen-hannover-simon_benne-0209.pdf | |
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