Die adelige Familie v. Bothmer ist das vermutlich das älteste Adelsgeschlecht in der Wedemark. "Der Ortsname erinnert an das Geschlecht der Bennemolen, das bereits in Urkunden des 14. und 15.Jh. erscheint, aber auch an die Gutsbannmühle an der Kleinen Beeke, die das Mahlmonopol besaß (Ersterwähnung 1590). Bedeutender für die Ortsgeschichte war jedoch die Familie von Bothmer, die schon seit dem 13.Jh. im Raum ansässig gewesen sein soll und mit ihren Mitgliedern teilweise bedeutende Stellen bekleidete (z.B. Ivo von Bothmer: 1508-1531 Amtsvogt).
Die Kurhannoversche Landesaufnahme 1771kennt schließlich zwölf Feuerstellen in „Bendemühlen” und den „Adel Hof von Bothmer”, während die Gutsanlage „Hedwigsruh” erst einige Jahre nach Durchführung der Landesaufnahme entstand. Folgt man dem südlich des Parks verlaufenden Kaffeedamm Richtung Westen, so führt der Weg vorbei am Gedenkstein zur Erinnerung an den Freiherrn Ditmar von Bothmer und einem Altenteiler aus der 2. Hälfte des 18.Jh. (Nr. 6) zur schmalen Wohnstraße Am Mergelberg, die an ihrem westlichen Ende dammartig erhöht zwischen Teichen verläuft und schließlich die Hofstelle Nr. 25 erschließt: Das Ensemble aus Zweiständerhaupthaus („1788”), straßenparalleler Querdurchfahrtsscheune der Zeit um 1850 und um 1900 massiv erweitertem Backhaus (1. Abschnitt um 1750/60) folgt der typischen Struktur eines offenen Gehöfts, dessen funktionale Bauten sich locker um den Wirtschaftshof gruppieren. Das durch ein gleichmäßiges, durch Fußstreben verstärktes Gefügeraster charakterisierte Hallenhaus zeigte ursprünglich die für den Neustädter Bereich typische Holzausfachung entlang der Sockelzone - bis heute blieben lediglich zwei Holzgefache erhalten.
Architektonisches Zeugnis der von Bothmer’-sehen Vergangenheit in Bennemühlen ist die neoromanisch inspirierte Ziegelkapelle Am Kapellenholze, eine als Grablege genutzte Grabkapelle der Familie südlich des Kaffeedamms in einem Waldstück nahe des Mühlenbaches. Dieser Bereich gehörte zum von Bothmer’schen Gut, das vermutlich in Standorttradition auf der Fläche des Bennemolen’schen Gutes wenige Meter weiter nördlich der überkommenen Kapelle entstand. Heute erinnern lediglich zwei lang gezogene Teiche als Restgewässer an den ehemals quadratischen Wassergraben zum Schutz des mittelalterlichen Gutshauses."
Quellen: Baudenkmale in Niedersachsen Region Hannover, Teil 2, 13.2,
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Es handelt sich um ein Mausoleum der Familie von Bothmer. Weitere histor. Informationen zum Gebäude liegen im Internet vor.
Kapelle v. Bothmer, Bennemühlen
Die Kapelle bzw. die Begräbniskapelle wurde 1858/59 aus Ziegelsteinen im Rundbogenstil für die Bennemühlener Familie v. Bothmer erbaut. Der Entwurf stammt von dem bekannten Architekten und Hochschullehrer Conrad Wilhelm Hase.
Mittlerweile steht die Kapelle unter Denkmalschutz, da sie als Werk des Begründers der Hannoverschen Schule und in der Ausprägung ihrer Bauform von baugeschichtlicher Bedeutung ist. Hases Architekturstil war von der mittelalterlichen Backsteingotik geprägt und er gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Neugotik. Während seiner 45-jährigen Lehrtätigkeit an der Poly-technischen Hochschule in Hannover bildete er rund 1.000 Architekten aus. Viele von ihnen übernahmen seinen Stil. Mehrere hundert Bauwerke wurden in Norddeutschland nach seinen Vor- stellungen errichtet oder restauriert.
Dazu gehören die Elisabethkirche in Langenhagen und das Künstlerhaus in Hannover. Auch das "Alte Rathaus" in Hannover ließ Hase zwischen 1877 und 1891 renovieren und um einen neuen Flügel im Stil der "Neugotik" erweitern.